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Unsere Chronik:


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"Auf schriftliches Ersuchen des Hutmachers Lorenz Ertl dahier, erschien Eisenhändler und Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr von Osterhofen, Hr. Fr. Xav. Thurmeier. Nachdem derselbe die Nützlichkeit und Notwendigkeit einer Freiwilligen Feuerwehr in öffentlicher Regie auseinandergesetzt und zum Beitritt eines neu zu gründenden Freiwilligen Feuerwehrvereins in Aholming aufgemuntert hat, haben nachfolgende Bewohner von Aholming ihren Beitritt erklärt...",

so beginnt das Protokoll über die erste Feuerwehrversammlung, die am 9. Februar 1873 stattfand. Dabei fanden sich 16 Männer zusammen, zu denen wenig später noch weitere Aholminger Bürger stiessen. Die Gruppe machte sich mit Eifer daran, die notwendigen Ausrüstungsgegenstände herbeizuschaffen, was sehr schwierig war, da der neugegründete Verein noch über kein Vermögen verfügte. Die ersten freiwilligen Spenden wurden für eine Spritze, Eimer und Schläuche verwendet. Über lange Zeit hinaus waren die Finanzen das grösste Problem des jungen Vereins. Der Mitgliedsbeitrag war drei Kreuzer, nach dem Währungswechsel 15 Pfennige pro zwei Monate!

Falls Sie Auszüge aus der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Aholming lesen möchten, klicken Sie bitte auf die Bilder!

Am 10. November 1874 rückte die FFW zum ersten Male zu einem Brand aus und zwar nach Plattling. Dem folgte eine schriftliche Danksagung mit einer Einladung zum Feuerwehrball.

Eine Ehre für das Dorf und den Verein war die Abhaltung des Gautages 1884 in Aholming, auf dem sich alle umliegenden Freiwilligen Feuerwehrvereine zu dem "Gauverband Osterhofen" zusammenschlossen. Der Zweck des Verbandes war die gegenseitige Unterstützung bei Feuersbrünsten.

Im Jahre 1875 bekam die FFW Aholming ihre erste Fahne. Die Fahnenweihe am 11. Juli 1875 wurde ein großes Fest und war von schönstem Wetter begünstigt. Es waren zahlreiche umliegende Vereine erschienen. Fahnenmutter war Lina Zollner und als Patenverein hatte man die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Plattling gewonnen. Die kirchliche Weihe der Fahne nahm Pfarrer Niedermeier vor. Den Nachmittag verbrachte man mit den Festgästen im Schwarzwöhrkeller; am Abend zogen die Vereinsmitglieder in ihr Stammlokal, das Gasthaus Peter Jahn.

Die Feuerwehrmänner hielten auch regelmäßig Versammlungen und Übungen ab, letztere manchmal zusammen mit anderen Feuerwehren. Meist fand alle zwei Monate eine Übung mit der Maschine und eine "Exerzierübung" statt. Die Übungen waren zweckbegründet, da die Feuerwehr aufgrund der Holzbauweise, der offenen Feuerstellen usw. häufig zu Bränden ausrücken musste. Der Verein wurde im Jahr bis zu viermal zu Feuersbrünsten gerufen. Mitunter gab es auch Großbrände.

Für ihren Einsatz ernteten die Aholminger auch Anerkennung: bei einem Brand im fünf Kilometer entfernten Niederpöring sprach der königliche Regierungsrat aus Vilshofen, der gerade zufällig in Niederpöring verweilte, ihnen ob ihrer schnellen Hilfe Lob und Anerkennung aus. Eine Gratifikation von 50 Mark erhielten sie von einer Feuerversicherungsgesellschaft, weil sie zu einem Brand in kürzester Frist erschienen waren und somit fast alles retten konnten. 1902 wurde die Kommandantschaft zum ersten Male telefonisch von einem Brand benachrichtigt. Der Alarm erfolgte durch Glockenschlag vom Kirchturm und Hornsignal vom Kommandanten.

1914 setzte man neben dem Mannschaftswagen einige Leute als Radfahrer bei Bränden ein. Die Feuerwehr half nicht nur bei Bränden, sondern sprang auch bei anderen Unglücksfällen, wie z. B. Hochwasser ein. Auch durch Verletzungen, die es mitunter gab, ließen sich die Männer nicht davon abhalten, ihre Aufgabe getreulich zu erfüllen.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts bildete sich innerhalb des Vereins eine kleine Theatergruppe, die mit großem Erfolg mehrere Theaterstücke zur Aufführung brachte und auch auswärts spielte. Die Einnahmen kamen dem Feuerwehrverein zugute, der das Geld für wichtige Anschaffungen verwendete.

Aufgrund einer allgemeinen Erhebung über die Ausrüstung der Feuerwehren von Seiten der Bayerischen Staatsregierung im Jahre 1900 wissen wir heute genau, was damals  vorhanden war.

Die Aholminger Wehr besass (im Jahre 1900) folgende Ausrüstungsgegenstände:

  • 35 Helme
  • 15 Gurte,
  • 12 Gurthaken
  • 1 Signalhorn
  • 6 Pfeifen
  • 10 Beile
  • 1 Holzhammer
  • 2 Hupen
  • 2 Laternen
  • 1 Druckspritze (alte Spritze)
  • 1 Saug- und Druckspritze (neue Spritze)
  • 1 Schlauchhaspel
  • 1 Mannschaftswagen
  • 1 Schubleiter
  • 3 Aufstelleitern
  • 3 Dachleitern
  • 3 Hängeleitern
  • 4 Feuerhaken
  • diverse Eimer
  • 95 Meter Schlauch
  • ein Feuerwehrhaus

Von den 39 Aktiven besaß jeder Dienstkleidung (Joppe und Mütze). 

Das 25-jährige Jubiläum wurde gebührlich gefeiert und verlief zu aller Zufriedenheit. Fahnenmutter war Frau Leni Hackl. Auch bei patriotischen Festen beteiligte man sich. So feierten die Feuerwehren 1901 den 80. Geburtstag des Prinzregenten Luitpold, des "allerhöchsten Protektors aller bayerischen Feuerwehren".

Aus der Zeit des ersten Weltkrieges gibt es nicht viel zu berichten. Nur wenige Versammlungen wurden abgehalten, da die meisten Männer eingerückt waren. Nach Kriegsende ging man daran, den Verein durch Werbung neuer Mitglieder, durch Versammlungen und Übungen, wieder neu zu beleben.

Das nächste grosse Ereignis war das 50. Gründungsfest am 29. Juni 1923, das trotz der schlechten Wirtschaftslage einen recht schönen Verlauf nahm, denn es waren immerhin 42 Vereine aus der näheren Umgebung erschienen. Einziges noch lebendes Gründungsmitglied war Karl Weinzierl, der in besonderer Weise geehrt wurde. Fahnenmutter war zum zweiten Male Frau Leni Hackl, Kaufmannsgattin von hier.

Aus den folgenden Jahren finden wir kaum Aufzeichnungen. Auch der zweite Weltkrieg forderte von den Männern die Erfüllung ihrer Wehrpflicht. Gar manchem blieb die glückliche Heimkehr versagt.

Am 10. Juni 1951 feierte die FFW mit rund 45 geladenen Vereinen und Fahnenmutter Maria Hackl, geb. Korneder, von hier, das 80-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe. Damals war Michl Hof 1. Kommandant, der ehemalige Ehrenvorstand Kaspar Kiermeier 2. Kommandant und Georg Weigl Vorstand. Als Schirmherr fungierte ein gebürtiger Aholminger, Direktor Hans Riedl, Passau als Patenverein die Nachbarwehr Ottmaring. Am Morgen des Festtages regnete es ein wenig, doch bald klarte sich der Himmel auf und dieses Fest war, wie die Vergangenen, von strahlendem Sonnenschein begünstigt.

Im Juli 1975 beging die Freiwillige Feuerwehr Aholming das 100-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe. Patenverein war damals die Freiwillige Feuerwehr Tabertshausen. Mit Fahnenmutter Fanny Karg, Schirmherr Professor Dr. Alfred Breit aus Passau, erlebten die FFW Aholming mit 1. Kommandant (jetziger Altbürgermeister) Herbert Apfelbeck und 2. Kommandant Johann Zauner und die Aholminger Bürger ein schönes Fest. Bei den Festlichkeiten wurde unter anderem ein Springreitturnier abgehalten und als Festredner konnte mit Staatssekretär Alfred Dick ein Vertreter der Politik gewonnen werden.

Beim 110-jährigem Gründungsfest am 14. und 15. Mai 1983 wurde das Löschgruppenfahrzeug LF 8 in Dienst gestellt. Fahnenmutter war wie beim 100-jährigem Fest Fanny Karg und Schirmherr Prof. Dr. A. Breit übernahm wieder das Amt des Schirmherrn. Die Führungsspitze der FFW Aholming bildete damals 1. Kommandant Anton Forster und 1. Vorsitzender Herbert Apfelbeck. Wie der damalige Kreisbrandinspektor Leopold Schmid sen. ausführte, konnte nach der Weihe des neuen Einsatzfahrzeuges in Aholming eine Lücke zwischen den Stützpunktfeuerwehren Plattling und Osterhofen geschlossen werden. Somit wurde der Brandschutz in unserem Bereich noch weiter verbessert.

Ein weiterer Höhepunkt seit Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Aholming konnte im Jahr 1998 gefeiert werden: Das 125-jährige Gründungsfest! Dieses Jubiläum erstreckte sich über drei Tage. Gäste aus nah und fern kamen zu unseren Festlichkeiten. Die Partnerfeuerwehr aus Allhaming/Österreich war unter anderem eigens mit Ihrem Spielmannszug angereist.

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte unserer Wehr war die Beschaffung des neuen Löschgruppenfahrzeuges LF 10/6 Allrad. Endlich konnte mit dieser Anschaffung ein wasserführendes Fahrzeug für den KBM Bereich Unterkreis 2 in Aholming stationiert werden. Im Dezember 2005 wurde zur Komplettierung der THL-Ausrüstung ein neuer hydraulischer Rettungssatz der Firma Weber-Hydraulik angeschafft (auf eigene Kosten über den Feuerwehrverein). In 2015 wurde unser Gerätewagen Logistik (GW-L2) in Dienst gestellt und in 2018 das neue Einsatzmotorrad "Florian Aholming 17/1".

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